Betragsrundung Präzision nachträglich ändern

Hallo, ich habe ein Problem mit der Betragsrundung, in Navision Financials 2.01, die Betragsrundungspräzision ist auf 0,01 eingestellt. Und zwar haben wir Endkundenpreise, die vom Vertrieb auf schöne gerade Zahlen festgelegt werden. Natürlich inklusive MwSt, der Endkunde will ja nicht wissen, was er ohne Steuer bezahlen würde. Man nehme also z.B. einen Artikel, der den Endkunden 12 Euro kosten soll. Das wäre ein Artikelpreis von 10,34483 netto. Gebe ich diesen Artikel nun in einer Rechnung ein, rundet Navision den Betrag auf 10,34, wodurch ein Betrag inkl. MwSt von 11,9944 entsteht. Sowohl in der Statistik, als auch auf der Rechnung für den Kunden, in den gebuchten Posten, u.s.w., erscheint nun 11,99 anstatt 12. Es ist also in Navision 2.01 nicht möglich, einen Artikel für 12 Euro brutto zu verkaufen ! Nimmt man 10,35 entsteht nämlich 12,01, oder setzt man den Artikel auf “Preis inkl. MwSt” und 12 Euro, rechnet Navision rückwärts und kommt wieder auf 11,99 Euro. Und dies ist nur ein Beispiel, es gibt weitere, wo zwei Artikel alleine jeweils einen bestimmten Betrag ergeben, zusammen jedoch nicht die Summe, sondern einen Cent mehr, oder 100 Stück 50 Euro kosten, 300 Stück jedoch 150,01. Genauso ergibt der obige Artikel für 12 Euro in Kombination mit anderen Artikeln eventuell eine richtige Rechnungssumme. Ich habe getestet, dass ich das Problem umgehen könnte, wenn ich die Betragsrundungspräzision genauer setze, z.B. 0,001, dabei aber Betragsdezimalstellen auf 2:2 belasse. Dann habe ich in meinen Rechnungen weiterhin schöne zweistellige Beträge, intern wird aber genauer gerechnet (z.B. eben mit 10,345, was schon ausreicht um auf 12 Euro zu kommen). Auch alle gebuchten Posten, späterer Zahlungsausgleich, u.s.w. sehen eigentlich gut aus. Es wird zwar der genaue Betrag ohne MwSt geführt, aber ansonsten der Bruttobetrag von 12 Euro. Eigentlich darf ich aber die Präzision nicht mehr ändern (Fehlermeldung: “Es existieren bereits gebuchte Posten”), daher meine Fragen: 1. Gibt es einen triftigen Grund, warum man die Betragsrundungspräzision nicht mehr ändern darf, oder kann man die Meldung getrost per Programmierung umgehen, so lange man die Präzision genauer macht, also z.B. von 0,01 auf 0,001 ? 2. Hat eine solche Änderung sonst irgendwelche Auswirkungen, könnte es dadurch andere Probleme, z.B. in der Fibu, geben ? 3. Ein Problem dieser Lösung: Eventuell stimmt auf dem Rechnungsausdruck der Netto-Rechnungsbetrag nicht mit der Summe der Zeilenbeträge überein (da diese auf zwei Stellen dargestellt werden). Der Rechnungsbetrag ist also genau, Summe, Steuer, Gesamtbetrag, u.s.w. stimmen, aber die Zeilenbeträge nicht ganz, so dass dies unter Umständen etwas komisch aussieht (z.B. 256,90 + 140,19 ergibt 397,08). Oder gibt es vielleicht eine andere Lösung, um genaue Bruttopreise in Navision zu ermöglichen ?? Vielen Dank schon mal für jede Hilfe ! Daniel

Hallo, mal so ein Schuss ins Blaue, ohne die Details auszutesten, ohne auch genau eure “Business-requirements” zu kennen… vielleicht hilft es einfach, in der Fibu-Einrichtung den Wert der Rechnungsrundundgspräzision anzupassen (in eurem Fall auf 1), in dem Fall wird am Ende der Rechnung eine zusätzliche Zeile eingefügt, die die Gesamtrechnung auf Euros rundet, aber nicht jede einzelne Verkaufszeile! Im Hilfetext gibt es einen Abschnitt über “Rundung”, vielleicht kann dir das weiterhelfen. Saludos Nils

Danke, Nils, aber ich glaube, das hilft nicht weiter. Wenn ich das richtig verstehe, würden dann alle Rechnungen auf ganze Beträge gerundet, und das ist ja auch nicht erwünscht, es gibt ja schon mal ungerade Beträge. Es sollte nur einfach möglich sein, bestimmte Preise erzeugen zu können, und diese auch mit anderen Preisen kombinieren zu können, ohne dass dauernd ein Cent zu viel oder zu wenig herauskommt. In Attain klappt das übrigens, aber anscheinend in keiner 2.x-Version. Aber trotzdem Danke ! Daniel

Hallo Daniel, ich kann mich vage erinnern, dass ich vor Jahren ein ähnliches Problem mit 2.01 hatte, allerding damals im Zusammenhang mit Rechnungsrabatten und MWSt. Es gab da (bei Exportrechnungen) so nette Effekte wie “0 % MWst. = 0,01”. Auch damals habe ich PC&C (so hieß Navison-Deutschland damals) eingeschaltet. Ausser wortreichem Nebel ist nicht viel dabei herausgekommen. Weil der Kunde verständlicherweise meckerte, habe ich dann schließlich (mit weitgehendem, aber nicht 100%igen Erfolg) versucht, den Rundungsfehler durch programmiertechnische Maßnahmen im (Rechnungs-) Report zu verstecken. (Ich weiß: Sowas tut man nicht!) Es scheint sich hier um einen versionsspezifischen Bug zu handeln. Denn ab 2.60 trat das nicht mehr auf. Das wird dir aber wohl nicht viel helfen. Genausowenig wie meine Hinweis, dass ich die nachträgliche Änderung der Betragsrundungs- oder Rechnungsrundungs-präzision für keine gute Idee halte. Das könnte zum Problem bei der MWSt.-Verprobung führen, und das ist mindestens genauso unangenehm, weil dann MWSt.-Posten und die entsprechenden Sachposten nicht mehr übereinstimmen. Gruß